Umgang mit Kranksein

Werden wir krank, wollen wir die Krankheit nicht, sondern wir wollen sofort gesund werden. Das scheint normal und natürlich für uns Menschen zu sein. Wir suchen Ärzte oder Heiler und wollen Verantwortung abgeben. Wir selbst wissen meist nicht, was mit uns los ist und wir fangen an, mit der Erkrankung zu kämpfen. Das erzeugt neben der Erkrankung seelisches Leiden und wir verbrauchen Lebensenergie, die wir für unsere Heilung bräuchten. Wir entwickelt Ängste und Befürchtungen bis hin zu einer Depression und wir entfernen uns immer mehr von der Heilung. Wie können wir anders mit Krankheit umgehen?

Aus ganzheitlicher Sicht könnten wir eine andere Sicht einnehmen, eine verantwortungsvollere und eine weisere Sicht! Wir könnten spüren, wie unser Kampf uns noch unglücklicher macht. Wir könnten lernen, uns in Schmerz oder Angst hinein zu entspannen anstatt dagegen zu kämpfen. Wir könnten uns fragen, was die Erkrankung von uns will und ob wir evtl. einen sekundären Krankheitsgewinn haben? Oder habe ich etwas Wichtiges unterlassen und zu einseitig gelebt?

Es gibt soviel in uns, was gesehen, gespürt und anerkannt werden will. Wir können aufhören mit dem Kampf und mit dem es-anders-haben-wollen-als-es-ist.

Gelingt uns das Annehmen mehr und mehr, dann kann Erkrankung eine Chance für eine Wende in unserem Leben sein. Dann können wir sogar Dankbarkeit oder Demut gegenüber der Krankheit, gegenüber dem Körper, gegenüber dem Leben erleben.

Heilung ist nicht nur das vollständige Verschwinden einer Krankheit. Heilung gelingt, wenn wir uns tief verbinden mit uns SELBST und mit dem GRÖSSEREN und mit dem WAS IST.

Heilung braucht ein Verneigen – das Ich muss lernen, sich zu verneigen, vor der Krankheit, vor dem Unbekannten und vor der Endlichkeit des Lebens.